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Fahrzeuge auf Kuba

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Denkt man auf Fahrzeuge an Kuba, dann hat man meist die amerikanischen Oldtimer der 50er Jahre vor Augen, die man entweder schon mal live oder zumindest in einer Fernsehdokumentation gesehen hat. Wie es der Zufall so will, waren auf einer DVD, die mir mein Vater schickte, auch Bilder aus seinem Kuba-Urlaub dabei. Und zwar nur diejenigen, die irgendwelche Fahrzeuge zeigen. Diese werde ich hier zeigen und versuchen, die fotografierten Fahrzeuge zu identifizieren.

50chevyfragezeichenDies ist nicht immer ganz einfach, da einerseits der Zustand häufig nicht so gut ist und so auch schon mal das ein oder andere markante Anbauteil fehlt; andererseits werden auch schon mal Teile von Fremdfabrikaten und aus unterschiedlichsten Jahren und Jahrzehnten verbaut, was die Identifizierung nicht gerade einfacher macht. Beim ersten Bild wird diese auch noch durch die Entfernung zum Fahrzeug erschwert, denn selbst wenn man das Bild durch Anklicken vergrößert, sind nur wenige Details zu erkennen. Ich vermute einfach mal, dass es sich um einen Chevrolet aus dem Jahre 1950 handelt. Sollte jemand anderer Meinung sein, bin ich für Hinweise immer dankbar.

50studebaker-pickupDieses Bild ist auch mehr als interessant. Zwar baute Studebaker tatsächlich Pickup Trucks, aber hier handelt es sich um einen 1950er Studebaker PKW, mit der so genannten „bullet-nose“. Viele kennen diesen Wagen, der in einer pinkfarbenen Lackierung zur Dekoration in der 80er-Jahre-Musiksendung „Formel Eins“ gehörte. Der hier gezeigte Wagen wurde zum Pickup umgebaut, was Oldtimerliebhabern sicherlich Tränen in die Augen treiben dürfte.

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51chevrolet02Selbst dieser von vorne noch recht original wirkende 51er Chevrolet blieb vom Anbau nicht originaler Teile nicht verschont. So finden sich auf den hinteren Kotflügeln stehende Rückleuchten, die vermutlich von einem 1955er oder 56er Chrysler Imperial stammen und auf dem Chevrolet wohl als Blinker dienen sollen.

51dodge01Dieser 51er Dodge macht ebenfalls noch einen guten und vor allen Dingen originalen Eindruck. Doch wer schon einmal eine der oben erwähnten Dokus gesehen hat, wird wissen, dass der von außen gut aussehende Oldtimer auch gerne mal mit aktueller Technik ausgestattet wird. So hat das US-Car dann auch gerne mal einen Dieselmotor aus den Ostblockländern unter der Haube und auch der Innenraum wird mit moderneren Sitzen „aufgewertet“. Viele dieser Fahrzeuge laufen nämlich als Taxi und müssen somit leicht zu reparieren sein, um ständige Einsatzbereitschaft sowie entsprechende Einnahmen zum Lebensunterhalt zu garantieren.

53chevy-50dodgeAuf diesem Bild sieht man links einen 1953er Chevrolet, rechts daneben einen Dodge aus dem Jahre 1950. Beide machen zwar einen originalen Eindruck, allerdings haben sie mit den chromblitzenden Klassikern amerikanischen Automobilbaus, wie man sie z. B. aus Filmen wie „American Graffiti“ kennt, nur noch wenig gemeinsam. Im Gegensatz zu Ausfahrten am Wochenende, wozu solche Fahrzeuge von Liebhabern hierzulande genutzt werden, müssen sie sich auf Kuba im Alltag behaupten.

57ford01

57fordHier sieht man die Unterschiede ganz gut. Beide Bilder zeigen jeweils ein Fordmodell aus dem Jahr 1957. Während der Ford auf dem ersten Bild einen sehr gepflegten Eindruck macht, erkennt man auf dem zweiten Bild die bereits erwähnte Ersatzteilverwendung. So steht der Ford auf Mercedesfelgen (die ihm gar nicht mal so schlecht stehen) und auch bei ihm befinden sich, wie schon beim weiter oben gezeigten Chevrolet, stehende Leuchten auf den Kotflügeln, die es auf einem 57er Ford nie gab.

1940chevroletRepariert und „getunt“ wird anscheinend auch auf der Straße, wie man am Fahrzeug im Hintergrund ganz gut erkennen kann. Und scheinbar stört sich niemand daran – auf deutschen Straßen fast schon undenkbar. Der 1940er Chevrolet, der im Vordergrund zu sehen ist, fügt sich mit seinem eher schlechten Zustand perfekt ins Bild mit kaputten Straßen und alten Gebäuden ein. Dies ergibt insgesamt ein stimmiges Bild, das einen gewissen Charme versprüht.

gaz-11-fragezeichenDieser Wagen hat mir echt Kopfschmerzen bereitet, denn ich konnte einfach nicht ergründen, um welchen Hersteller es sich handelt. Dies wird durch fehlende Teile noch erschwert. So fehlt zum Beispiel der Kühlergrill, der eine Identifizierung doch sehr erleichtern würde. Fakt ist, dass es sich um ein Vorkriegsfahrzeug handelt, also vor 1942 gebaut. Aufgrund der einteiligen Frontscheibe wird ich auf die erste Hälfte der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts tippen. Meine Vermutung ging Richtung US-Car. Da der Beitrag aber schon in meinem alten Blog existierte, glücklicherweise in einer Zeit, in der man noch in Blogs kommentierte, fanden sich schnell einige Leserantworten und so scheint es, dass es sich um einen GAZ-11 bzw. GAZ-M1 handelt.

kaefer-kubaWeniger schwer ist dieser Wagen zu erkennen, denn der VW Käfer ist sicherlich auf der ganzen Welt bekannt – so wohl auch auf Kuba. Beim Baujahr dieses dunkelblauen Exemplars bin ich mir nicht sicher. Ich meine, liegende Scheinwerfer und dünne Stoßstangen zu erkennen. Aber da selbst hier in Europa die Teile zwischen verschiedenen Baujahren wild hin und her gewechselt werden, um dem Käfer einen anderen Look zu verpassen, weiß man ja nach dem bisher gesehen nicht, ob hier nicht auch schon Teile getauscht wurden. Ich würde ihn auf jeden Fall für ein vor 1970 gebautes Fahrzeug halten. Aber da gibt es sicherlich Spezialisten, die das anhand weiterer Merkmale weiter eingrenzen können.

uaz-gaz-452-geldtransporterWidmen wir uns nun größeren Fahrzeugen. Den Anfang macht dieser Transporter eines mir unbekannten Herstellers. Der Aufschrift nach handelt es sich um ein Fahrzeug der Bank und somit vermutlich um einen Geldtransport. Das Problem scheint dabei nicht zu sein, dass der Wagen überfallen wird, sondern das er das Geld durch Rostlöcher im Boden verliert. 😉 Vertrauenswürdig sieht er zumindest nicht aus. Aber vielleicht ist er auch schon außer Dienst gestellt und wird nun für andere Aufgaben genutzt. Auch zu diesem Fahrzeug gab es eine Antwort im alten Beitrag. Der Kommentator meinte hier einen UAZ 452 (GAZ 452 oder auch UAS oder GAS geschrieben) zu erkennen.

bus03Eine Nummer größer ist dieser nicht mehr ganz so ansehnliche Bus. Auch hier ist mir der Hersteller nicht bekannt. Aber der Kommentator erkannte hier einen  PAZ 3205 aus russischer Produktion. Der Einsatzzweck entzieht sich meiner Kenntnis. In Ermangelung an Fenstern vermute ich einfach mal, dass er nicht für die Personenbeförderung genutzt wurde. Obwohl man sich da nach der Sichtung der noch folgenden Bilder nicht so ganz sicher sein kann, denn anscheinend steigen Kubaner in fast alles ein, was sie von A nach B befördert.

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bus02Hier zum Vergleich ein Bus des gleichen Herstellers, der aufgrund seines Aufbaus garantiert zur Personenbeförderung eingesetzt wurde. Durch seinen Zustand erweckte dieser aber wohl auch wesentlich mehr Vertrauen, in einem Stück am gewünschten Zielort anzukommen.

ifa-w50-buskofferAuch eine interessante Variante für den öffentlichen Personennahverkehr ist dieser IFA W50 LKW aus der ehemaligen DDR, auf dessen Fahrgestell ein Bus-Aufbau hinter der Fahrerkabine installiert wurde. Ob es diesen Bus-Aufbau so gab oder ob er aus einem Koffer selbst gebastelt wurde, entzieht sich leider auch meiner Kenntnis. In den noch immer so genannten neuen Bundesländern gab es ihn aber vermutlich nicht.

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pritschen-bus02Immerhin erscheint der „IFA Bus“ aber noch sicherer als dieser LKW zu sein, der anscheinend ebenfalls zur Beförderung von Menschen genutzt wurde, wie das Schild einer Bushaltestelle sowie die Trittstufen am Heck der Ladefläche des Trucks vermuten lassen. Erinnert mich irgendwie an die Bundeswehr, wo man auch auf der Ladefläche des Tonners transportiert wurde. Kann man gut finden, muss man aber nicht.

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kraz-sattelzugomnibus02Und wenn man von Kuba und der Beförderung von Personen spricht, dann darf der so genannte „Camello“ natürlich nicht fehlen. Dabei handelt es sich um einen Sattelzugomnibus, der seinen Namen wegen der zwei Höcker am Anfang und am Ende des Aufliegers bekam. Gezogen wurden sie meist von amerikanischen Trucks, wobei der hier gezeigte laut Leserkommentar ein russischer KrAZ 255 sein soll. 2008 wurde der letzte dieser Camellos, die meist extrem überladen waren, außer Dienst gestellt.

Das war es mit den Bildern von in Kuba im Einsatz befindlichen Fahrzeugen. Sollte überhaupt jemand bis hierher gelesen haben, würde ich mich auch heute mal wieder über einen Kommentar freuen.


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